09.01.2025
Otto Beh GmbH, Esslingen
Das Wirtschaftsarchiv übernahm im Jahr 1986 den Bestand der Münzprägeanstalt Otto Beh aus Esslingen. Der Betrieb erlangte durch seine Herstellung von Münzstempeln für chinesische Provinzen in den 1890er Jahren, die sich heutzutage bei Sammlern großer Beliebtheit erfreuen, Bedeutung.
Die Gravier- und Prägeanstalt wurde 1884 vom Graveur Otto Friedrich Immanuel Beh in Esslingen am Neckar gegründet und wird heute in der 4. Generation geführt. Angefangen hat der Betrieb mit der Herstellung von Stahlstempeln und den entsprechenden Medaillen, Anstecknadeln und Wertmarken, sowie Prägeplatten aus Messing für die Herstellung von Ansichtskarten.
Bezeichnend für die Münzprägeanstalt Otto Beh waren die Münzstempel, die der Betrieb zwischen 1897 und 1899 an verschiedene chinesische Provinzen verkaufte, um dort Geldmittel herzustellen. Für sämtliche gelieferte Prägewerkzeuge behielt die Firma Duplikate, die 2011 versteigert werden sollten. Das Angebot wurde jedoch kurz vor Ende der Auktion zurückgezogen, da der Wert dieser von Otto Beh geprägten chinesischen Münzen durch Sammler ins Unermessliche gestiegen war. Um Nachprägungen mit den erhaltenen Duplikaten zu verhindern, wurden diese Prägestempel durch Laser markiert und dem Landesmünzkabinett Sachsen-Anhalt des Kunstmuseums Moritzburg in Halle (Saale) für eine Dauerausstellung übergeben. Im WABW findet sich zwar der Bestand der Gravier- und Prägeanstalt Otto Beh, jedoch sind hier weder Münzen noch Prägestempel aus der Lieferung nach China enthalten.
Abbildungen: Der Schriftzug der Firma Otto Beh auf einem Werbeheft und eine Münze, sowie Anstecknadeln aus der Produktion der Gravier- und Prägeanstalt, die sich im Bestand des WABW befinden.