
04.07.2024
Balth. Blickle’s Witwe GmbH & Co. KG, Albstadt
Im Wirtschaftsarchiv ist die 118-jährige Geschichte des Albstädter Textilherstellers Balth. Blickle’s Witwe archiviert.
Der Bestand bildet ein weiteres Glied in der Kette von Beständen zur Textilindustrie, die im Wirtschaftsarchiv archiviert sind. Dadurch kann die Geschichte einer Branche und der Region besser nachgezeichnet und verstanden werden.
Im Jahr 1876 kaufte Balthasar Blickle seine erste Rundstrickmaschine, mit der er – zusammen mit seiner Ehefrau Salome – erste Lohnaufträge für die Firma Liebmann & Levi fertigte. 1884 hatte der junge Betrieb bereits 12 Rundstuhlmaschinen, arbeitete aber weiterhin nur nach Bestellungen anderer Firmen. Nachdem der Gründer Balthasar 1885 im Alter von 34 Jahren verstarb, übernahm seine Witwe Salome die Leitung des Geschäfts. Sie fing an, die hergestellten Waren eigenständig zu verkaufen und ließ den Betrieb am 17. Februar 1887 unter dem Namen „Balth. Blickle’s Wwe.“ in das Handelsregister eintragen. So gründete sie offiziell die erfolgreiche Spinnerei und Trikotwarenfabrik. Die Firma wuchs stetig und begann ihre Waren ins Ausland zu exportieren. Erst Ende der 1980er Jahre sank der Umsatz so stark, dass 1989 das Konkursverfahren eröffnet wurde, welches 1994 beendet wurde.
Blickle’s Wwe. ist eine von vielen Textilfabriken von der Schwäbischen Alb, die im Rahmen der Textilkrise den Betrieb aufgeben mussten.
Der rund fünf Regalmeter umfassende Bestand ist nun verzeichnet und steht somit der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung.
Bilder:
- B 234, F 1: Salome Blickle, die Gründerin der Firma um 1900
- B 234, F 3: Firmengebäude um 1910