Eugen Bauer GmbH, Stuttgart

Das Wirtschaftsarchiv Baden-Württemberg zeigt mit seinem Bestand zu „Kino-Bauer“ aus Stuttgart die Entwicklung der Filmtechnik zwischen 1925 und 1980. Das Unternehmen entwickelte neben Kameras auch Filmprojektoren, die weltweit eingesetzt wurden und den damals gängigen Nitratfilm abspielen konnten.

Der Nitratfilm, der erste fotographische Film, wurde Ende der 1880er Jahre aus dem Material Zelluloid hergestellt. Zelluloid, auch Schießbaumwolle genannt, ist sehr leicht entzündbar und verbrennt explosionsartig. Aus diesem Grund wurde am 18. März 1937 in Berlin eine Lichtspieltheaterverordnung erlassen, an die sich Kinobesitzer und Filmvorführer zu halten hatten. In dieser Verordnung wurden Regeln festgehalten, wie der Nitratfilm zu behandeln ist oder worauf der Vorführer während einer Vorstellung achten muss, da „die Verkettung unberechenbarer Umstände […] immer dazu führen [könne], dass ein etwa im Bildfenster entstehender Filmbrand neben dem sogen. Betriebsfilm im Bildwerfer noch weitere Filmstreifen auf dem Umrolltisch oder sonstige brennbare Gegenstände im Bildwerferraum ergreift oder dass aus anderen Ursachen, z.B. durch Kurzschluss, ein Brand entsteht.“ (Lichtspieltheaterverordnung, S. 15)

Einige große Brandunglücke wurden durch die spontane Selbstentzündung der Nitratfilme ausgelöst. Ein Beispiel ist der Großbrand im Filmarchiv der 20th Century Fox Studios im US-Bundesstaat New Jersey am 9. Juli 1937, bei dem die meisten vor 1932 produzierten Stummfilme zerstört wurden und damit für die Nachwelt verloren gingen.

 

Bild: Bauer Projektor aus dem Kursaal Wildbad im Betrieb (B 239 F2_13)



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