
07.07.2025
Jahresuhrenfabrik GmbH Aug. Schatz & Söhne, Triberg
Fast 40 Jahre nach ihrem Konkurs wurde die schriftliche Überlieferung der Jahresuhrenfabrik GmbH Aug. Schatz & Söhne mit Sitz in Triberg im Wirtschaftsarchiv wieder vereint. Schon 1988 wurde ein Teil der historischen Unterlagen vom Konkursverwalter übergeben. Eine größere Menge ging an das damalige Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim (jetzt Technoseum). Nun hat das Wirtschaftsarchiv auch diesen Teil übernommen. Er umfasst neben Unterlagen zu Fabrikation, Patenten und Warenzeichen auch die Auftragsbücher der handwerklichen Uhrmacherwerkstatt, die für Sammler und Besitzer historischer Uhren interessante Aufzeichnungen enthalten.
1881 übernahm der Schwarzwälder Uhrmacher August Schatz die Einrichtung einer in Konkurs gegangenen Triberger Uhrenwerkstätte und begann mit der Produktion von Regulatoren. Wenig später wurde mit der Herstellung von Jahresuhren begonnen. Auch Wand-, Küchen- und Kuckucksuhren sowie Reisewecker wurden produziert und in großer Stückzahl exportiert. Seit den 1950er Jahren wurden die aus Stanz-, Zieh-, Präge-, Dreh- und anderen Präzisionsteilen gefertigten Werke von Batteriewerken abgelöst. 1986 musste die Firma Konkurs anmelden.
Bild links: „Ganz zerlegt, reparirt & gereinigt, Zapfen nachpolirt & frisch regulirt“: Präzise dokumentieren die Auftragsbücher jede Arbeit der Uhrmacherwerkstatt für Kunden, deren Nachkommen sich vielfach bis heute an den Familienerbstücken erfreuen dürften. (WABW, B 436 Auftragsbuch 88801-96800)
Bild rechts: Ein englischsprachiger Katalog von 1956 zeigt die namensgebende Spezialität der Schwarzwälder Firma von Weltruf: die Jahresuhr, eine 400-Tage-Uhr mit langsam schwingendem Torsionspendel. (WABW, B 436 Bü 876)